Bereits heute werden QR-Codes in Botanischen Gärten, Schulungseinrichtungen und im Pflanzenhandel genutzt, um Informationen in Form von Texten und Bildern zu einzelnen Pflanzen abzurufen. Blühaspekten, Pflegehinweisen und Zusatzinformation werden zusammengetragen und häufig wird auch auf andere Web-Seiten verwiesen.
Das Projekt Gartentöne hinterlegt QR-Codes mit Audiodateien, die neben Informationen zu Pflanzen und damit verbundenen Themen auch Lied- und Gedichtgut im Garten erfahrbar machen und damit neue Sinnesräume für jedermann eröffnen.
In meiner Arbeit als Gartentherapeutin erlebe ich täglich, welche besondere Bedeutung der Gärten in der Arbeit mit hochbetagten Menschen, speziell Menschen mit Demenz, haben. Neben dem Aufforderungscharakter der Pflanze ins Tun zu kommen, bieten Gärten einen fortwährenden Strom an Themen und regen zum Gespräch an. Als Erlebnis- und Erfahrungszone lösen sie Regungen und Stimmungen von Schwermut bis zu unanfechtbaren weltentrücktem Behagen aus. Wenn ich mit Klienten die kleine Bauengartenecke mit den verschiedensten Gemüsesorten aufsuche, erlebe ich es oft, dass sie plötzlich von ihrem alten Garten erzählen, als würde sich in ihnen ein Bilderbuch öffnen und die ganze Sehnsucht, Liebe und Freude, die sie mit diesem kleinen Stück Erde verbunden haben, zutage fördern. Für einen Moment tauchen sie durch die Erzählung in ein Stück Geborgenheit ein und erinnern trotz demenzieller Veränderung plötzlich sogar kleinste Nuancen. Auch Lieder und Gedichte werden erinnert und ermöglichen besondere biographiebezogene Gespräche.
Das Projekt Gartentöne möchte mit den QR-Codes zu lebendigen Begegnungen anregen und Tradition mit Moderne verknüpfen.